Sportlerehrung Markt Feucht – Richtlinien wirklich nicht ganz erfüllt?
Bei der diesjährigen Sportlerehrung des Marktes Feucht wurde zum wiederholten Mal eine Ehrung mit einem Hinweis auf nicht erfüllte Kriterien unterlassen. Sinn und Zweck der Sportlerehrung sollte unseres Erachtens als FDP-Fraktion aber der sein, dass ehrenamtlich tätige Sportler – völlig egal ob leistungsorientiert oder nicht – in ihren Leistungen gewürdigt werden. Durch diese öffentliche Würdigung und Anerkennung wird der Sport mit allen seinen positiven Nebenwirkungen, wie etwa der Einbindung ins soziale Miteinander oder der Bildung von Verantwortungsbewusstsein für sich und sein Team, hervorgehoben und bekommt einen sichtbaren Platz. Der so wichtige und im Gemeinderat zuweilen unterschätzte Wert des Sports an sich, bekommt mit der jährlichen Sportpalette die nötige Sichtbarkeit.
Die starre und wie Tilman Gothner (siehe Der Bote vom 13./14.02.2023) moniert, nicht moderne Auslegung der Richtlinien, führte nun leider zum wiederholten Male dazu, dass der Sozial- und Kulturausschuss zum Ergebnis kam, keine – also gar keine – Ehrung einer „Mannschaft des Jahres“ durchzuführen. Das ist wirklich sehr, sehr schade und ohne Not. Am Beispiel der verständlichen Reaktion von Tilman Gothner ist erkennbar, dass dies sogar kontraproduktiv ist.
Mit den aktuellen Richtlinien könnte man tatsächlich dem Wortlaut nach argumentieren, die in diesem Jahr nominierte Taekwondo Mannschaft besteht nicht ausschließlich aus Feuchter Bürgern und nicht jedes Mitglied dieser Mannschaft gehört einem Feuchter Verein an. Ich denke aber vielmehr, dass ein derartiger Fall einer gemischten z.B. Olympia-Mannschaft bei Erlass der Richtlinien nicht bedacht wurde. Ich könnte mir gut vorstellen, dass niemand ein Problem damit hätte eine Fußball-Nationalmannschaft als „Feuchter Mannschaft des Jahres“ auszuzeichnen, wenn dort 10 von 11 Spielern aus Feucht kommen würden. Genau so liegt aber auch der diesjährige Fall der Taekwondo-Mannschaft: das Taekwondo-Team besteht aus 3 Team-Mitgliedern. Zwei davon sind Mitglieder im Feuchter Verein und/oder gleichzeitig Feuchter Bürger. 1 Mitglied nicht.
Die Richtlinien können m.E. problemlos auch so positiv und dem Sinn und Zweck einer Sportlerehrung entsprechend ausgelegt werden, dass die diesjährige Mannschaft des Jahres die Taekwondo-Mannschaft geworden wäre.
Die Recherchen haben zudem ergeben, dass in der Geschichte des Sportlers des Jahres z.B. auch schon reine Funktionärs-/Trainertätigkeiten gewürdigt wurden (Reinhold Wilken in den 70er Jahren). Im Sinne des Sports, im Sinne der Würdigung des Sports und der Sportler wünschen wir uns wie Tilman Gothner hier dringend und endlich, dass sich die Grundhaltung der entscheidenden Personen (Gemeinderäte insgesamt und SKA-Mitglieder im Speziellen) zum Positiven wandelt. Es wäre gewiss auch kein Schaden entstanden, wenn wir eine Taekwondo „Mannschaft des Jahres“ auf der Sportpalette vorgestellt, gewürdigt und geehrt hätten.
Auch die Ablehnungen aus den Vorjahren gingen leider genau in die gleiche Richtung und es wurde sich auf den Wortlaut der Richtlinien zurückgezogen. So wurde z.B. Felix Dettenthaler für seine ersten Einsätze in der Handball-Bundesliga nicht geehrt. Stattdessen wurde die Sportlerehrung gänzlich abgesagt und nicht einmal im kleinen Rahmen (ohne coronabedingt abgesagte Sportpalette) abgehalten. Die Urkunden wurden nur verschickt. Der Stellenwert für das Ehrenamt sollte uns mehr Wert sein.
Unseres Erachtens ist eine Änderung der Richtlinien gar nicht erforderlich. Wir werden trotzdem zur Klarstellung darauf dringen und uns dafür einsetzen, dass derartige aus unserer Sicht Fehlentscheidungen künftig nicht mehr getroffen werden. Die Ehrung der Mannschaft des Jahres könnte nächstes Jahr nachgeholt werden. Vielleicht wird ja dann sogar zweimal die Taekwondo-Mannschaft geehrt. Im Boten war ja zu lesen, dass Patrick Lebens und Tilman Gothner im Herbst zusammen mit Quoc-Binh Duong erneut angreifen und nach einer Medaille greifen wollen. Wir wünsche dabei viel Erfolg!